Donnerstag, 15:37 Uhr

Februar 2010

Hausarbeit: eine Zumutung?

Zum x-ten Mal hatte ich gestern Ärger mit unseren Kindern (10 + 13), weil sie die erbetene Hilfe im Haushalt einfach „vergaßen“. Zum Überfluss mischte sich auch noch mein Mann ein: Die beiden seien durch die Schule so belastet, dass wir ihnen nicht auch noch Hausarbeiten aufbürden sollten. Muss ich das akzeptieren?

Jedenfalls nicht „einfach so“. Andererseits dürfen Sie auch nicht erwarten, dass Ihr Mann und Ihre Kinder Ihre Vorgaben „einfach so“ akzeptieren. Ich finde, Ihre Meinungsverschiedenheit schreit geradezu danach, sie in Ruhe bei einer Familienkonferenz zu erörtern.
Sowohl Sie selbst als auch Ihr Mann haben vermutlich gute Gründe für Ihre Haltung; sicherlich haben Sie beide dabei das Wohl Ihrer Kinder im Auge. Nur haben Sie wohl eine andere Vorstellung davon, was im Einzelnen zum „Wohl“ der Kinder beiträgt. Diese Standpunkte müssen Sie sich zunächst gegenseitig verständlich machen. Aber auch die eigenen Bedürfnisse: Sehen Sie zum Beispiel die Mithilfe der Kinder bei der Hausarbeit als wichtige Vorbereitung für deren spätere Selbstständigkeit? Oder brauchen Sie deren Hilfe im Haushalt, weil Sie sich andernfalls überlastet oder vielleicht sogar zur „Mutter fürs Grobe“ degradiert fühlen? Das müssen Sie Ihrem Mann und den Kindern erklären. Geben Sie umgekehrt auch ihm und den Kindern die Möglichkeit, ihre Einstellung darzulegen. Bei so einem respektvollen Austausch geht es nicht um Rechtfertigung, sondern darum, die Absichten der jeweils anderen und die Familienbilder zu verstehen, die dahinter stehen: Sehen Sie oder sieht Ihr Mann zum Beispiel die Rolle der Eltern als „Rundum- Versorger“ der Kinder? Oder sehen Sie Familie eher als solidarische Gemeinschaft, in der jeder neben den persönlichen Aufgaben in Beruf und Schule auch zum Gelingen des gemeinsamen Alltags beiträgt?
Sie merken schon: Es geht hier vor allem auch darum, die eigenen Vorstellungen von Familie zu überprüfen und aufeinander abzustimmen und zu überlegen, welche Werte Ihnen wichtig sind. Auf dieser Grundlage können Sie umso besser gemeinsam entscheiden, wer in Zukunft im Supermarkt einkaufen oder den Müll in den Keller bringen soll.

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