Samstag, 12:19 Uhr

Religiöse Erziehung

Ein Kreuz auf das Köpfchen

Dem Teddy und dem Mond gute Nacht sagen, die Vorhänge zuziehen, ein Gute-Nacht-Kuss, ein Schlaflied: Mit solchen Ritualen versuchen Eltern, ihr Baby sanft in die Nacht zu begleiten. Viele machen dazu noch ein Kreuzzeichen auf seine Stirn, unterstützt von einem kurzen Stoßgebet: „Sei behütet!“ oder „Gott schütze dich.“

Edelstein

Liebe Chaoten

Abends, wenn die Zwillinge (vier Monate alt) fest schlafen, schleiche ich noch einmal ins Kinderzimmer und schaue den kleinen Chaoten ein paar Minuten lang beim Schlafen zu. Und spüre, wie sie mit jedem Atemzug ein Stück Erinnerung an die Anstrengungen tagsüber ausradieren.

Julia, 27

Nichts als Hokuspokus? Natürlich verstehen Babys jetzt noch nicht, was ihre Eltern ihm da versichern: „Gott hat dich ganz, ganz lieb!“ Und noch weniger kennt es die Bedeutung des Kreuzes, das sie ihm auf die Stirn zeichnen. Aber umso mehr haben die Kleinsten feine Antennen für Stimmungen, die andächtige Atmosphäre, die in diesem Moment den Alltag durchbricht. Und mit der Zeit wird es mehr und mehr spüren und verstehen, was hier passiert: dass seine Eltern nämlich den Raum öffnen für ein grundlegendes Geheimnis, für etwas, das größer ist als sie selbst, dem sie sich und ihr Kind vertrauensvoll überlassen und bei dem es sich geborgen fühlen darf.

Auf diesem Fundament kann religiöse Erziehung später aufbauen: dem Ur-Vertrauen, willkommen, gehalten und geborgen zu sein. Diese Gewissheit schenken Väter und Mütter ihren Kindern nicht nur, wenn sie bewusst und gezielt religiös erziehen. Vielmehr ist der Anfang ganz schlicht Beziehung; im einfachen Da-Sein und in der zuverlässigen Erfüllung ihrer alltäglichen Bedürfnisse lassen Eltern das Ur-Vertrauen ihrer Kinder wachsen. Ihre Anwesenheit und ihre Zuwendung ist für die Kleinen gleichsam die personifizierte Gotteserfahrung. Rituale wie das Kreuzzeichen oder kurze Gebete fassen diese Erfahrung zusätzlich in Bilder und Worte und laden später zu Nachfragen und Erklärungen ein.

Gut deshalb, wenn Mütter und Väter sich und ihren Babys im Tagesablauf öfter mal solche Unterbrechungen gönnen, in denen die Kinder 

  • zur Ruhe finden,
  • Liebe und Zärtlichkeit erfahren,
  • Halt und Geborgenheit spüren.

Die emotionale Bedeutsamkeit dieser Gesten und Worte erfassen Babys schnell. Und schon bald werden sie sie wiedererkennen und ihre Eltern durch ihre freudige Reaktion darin bestärken.

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