Donnerstag, 20:04 Uhr

Zwischenspurt beim Sprechenlernen

Die Explosion der Wörter

Vor dieser Leistung kann jeder, der sich als Erwachsener einmal eine Fremdsprache anzueignen versuchte, nur erblassen. Binnen vier, fünf Jahren erlernen Kinder das komplizierte System ihrer Muttersprache – ganz nebenbei, ohne dass sie oder ihre Eltern dazu irgendeinen erkennbaren Lern- und Lehraufwand treiben müssten. Gerade jetzt, in der zweiten Hälfte des zweiten Lebensjahrs, machen viele Kinder dabei rasante Fortschritte. Fast täglich eignen sie sich neue Wörter an. „Vokabelspurt“ oder gar „Wortschatzexplosion“ wird das in der Forschung der Sprachentwicklung genannt. Und zusätzlich erarbeiten viele Kinder sich schon die ersten Kapitel Grammatik. Sie bilden zum Beispiel Mehrzahlformen oder sagen Mama ‘laft (schläft) statt Mama ‘lafen.

Allerdings legt jedes Kind dabei sein eigenes Tempo vor. Manche drücken sich einstweilen besonders geschickt in Gesten statt in Worten aus. Bis zu einem Jahr liegen Kinder in der Entwicklung manchmal auseinander, ohne dass die langsameren Kinder gleich als „verzögert“ gelten müssten. Denn viele von ihnen holen die- sen Rückstand später im Eiltempo wieder auf.

Eltern helfen ihrem Kind dabei am besten, indem sie seine Freude am Sprechen fördern (vgl. Das Sprechen lernen fördern). Das heißt auch: auf kleinliche Korrekturen verzichten, wenn es „Fehler“ macht. Viele Eltern nutzen deshalb ganz intuitiv die Strategie der „korrigierenden Rückmeldung“: Ja, die Kühe machen Muh. Ein strenges „Das heißt nicht Kuhe, sondern Kühe“ missachtet dagegen das eigentliche Interesse des Kleinen: Es will keine Grammatik lernen, sondern etwas über Kühe. Die Sprache lernt es nebenbei – und darum umso leichter.

Das Sprechen lernen fördern

So funktioniert’s:
Die Eltern ...

... fassen alles in Worte, was sie mit ihrem Kind zusammen tun.

... zeigen ihm durch Fingerspiele und Klatschverse, dass Sprache Spaß macht.

... schauen mit ihm Bilderbücher mit Szenen aus seiner Alltagswelt an und sprechen mit ihm darüber.

... ermöglichen ihm viele Entdeckungen und Erfahrungen, damit es neue Wörter kennenlernt und die Bedeutung von Ball, weich, neben und anderen Begriffen mit allen Sinnen begreift.

... imitieren mit ihm Tierlaute und andere Geräusche (smmm, brrrm). Das trainiert seine Sprechwerkzeuge.

... nennen die Dinge beim richtigen Namen. Kinderwörter wie Wauwau sind nur für Einjährige ein Fortschritt.

... fragen geduldig nach, wenn sie ihr Kleines nicht verstehen. Es soll spüren: Mama und Papa wollen mir helfen. Und nicht: Sie sind unzufrieden, weil ich nicht richtig spreche.

... regen es mit Hand- oder Fingerpuppen und kleinen Rollenspielen (Teddy füttern, Puppe baden ...) zum Sprechen an.

... fördern Kontakte zu gleichaltrigen und etwas älteren Kindern.

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