Samstag, 12:34 Uhr

April 2010

Unser Sohn raucht heimlich

Johannes (13) hat sich kürzlich einer neuen Freundesclique angeschlossen. Was uns daran stört: Er raucht neuerdings heimlich. Was können wir dagegen tun?

Mit seinen 13 Jahren ist Ihr Sohn jetzt in einem Alter, in dem der eigene Freundeskreis eine immer größere Rolle spielt und einen größeren Einfluss auf das Verhalten der jungen Leute gewinnt. Das können Sie nicht ändern; Sie können nur versuchen zu verhindern, dass er sich unter dem Druck der Gruppe anders verhält, als es seinem Wesen und seinen Wünschen eigentlich entspricht.

Der einzig sinnvolle Weg dazu ist: Setzen Sie sich mit ihm zusammen und versuchen Sie mit ihm über seinen neuen Freundeskreis zu sprechen. Und zwar auf eine freundliche, ermutigende Art; nur so können Sie mehr über das soziale Leben Ihres Sohnes und über die Stimmung in der Clique erfahren – und vor allem darüber, was ihn daran reizt. Irgendwann – aber besser nicht gleich als Einstieg! – können Sie das Gespräch auf das Rauchen bringen. Versuchen Sie auch dabei zunächst möglichst „neutral“ zu bleiben. Was gefällt ihm selbst daran? Rauchen eigentlich alle in der Clique? Oder nur bestimmte „Anführer“? Herrscht in der Clique möglicherweise großer Gruppendruck, so dass es für die einzelnen Mitglieder wichtig ist zu rauchen, um als „cool“ zu gelten?

Ihre Bedenken gegen das Rauchen kennt Johannes wahrscheinlich sowieso schon; jetzt geht es deshalb vor allem darum, dass er den Eindruck gewinnt: Meine Mutter versucht meine Situation, meine Motive und meine Wünsche zu verstehen. Möglicherweise ist das Rauchen ja auch oder sogar „nur“ ein Signal dafür, dass er Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von seinen Eltern sucht. Sagen Sie ihm deshalb nicht nur, dass Sie sich wegen des Rauchens Sorgen um seine Gesundheit machen; erklären Sie ihm vor allem auch, dass er kein „Herdentier“ sein muss, um seine „Coolness“ zu beweisen, und dass es dazu auch andere Wege gibt – zum Beispiel gerade dem Gruppendruck zu widerstehen. 

Was Johannes jetzt braucht, ist eine gute Mischung aus Verständnis und Grenzsetzung, vor allem aber das Gefühl von Rückhalt und Zugehörigkeit in der Familie. Zu erwarten, dass das sofort wirkt, er sich zum Beispiel von der Clique trennt, wäre unrealistisch; er braucht einen Freundeskreis außerhalb der Familie, um seinen eigenen Weg zu finden. Sie können ihm aber dabei helfen, die Verhältnisse in der Clique klarer zu beurteilen. Dazu könnten auch Kontakte zu älteren männlichen Vorbildern (Onkel, Paten, Gruppenleiter) außerhalb der Familie beitragen, die einen „guten“ Einfluss auf ihn ausüben; vielleicht finden Sie ja einen Weg, solche Kontakte zwanglos zu verstärken.

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