Donnerstag, 14:03 Uhr

Januar 2013

Merkwürdige Friedensstifter

Immer wenn mein Mann und ich streiten, versuchen unsere Kinder (4, 8 und 11 Jahre), die Stimmung durch Geschenke zu verbessern. Die Jüngste malt uns Bilder, die beiden Älteren übernehmen freiwillig Arbeiten im Haushalt. Das kommt uns komisch vor; bei unseren Auseinandersetzungen geht es nämlich nur um beruflichen Stress.

Gut, dass Sie hier so aufmerksam sind. Möglicherweise deuten Ihre Kinder die Streitigkeiten der Eltern tatsächlich anders; zum Beispiel könnten ihre Geschenke ein (hilfloser) Versuch sein, einer befürchteten Trennung der Eltern vorzubeugen. Viele Kinder erleben ja heutzutage in ihrer Umgebung, sei es Kindergarten, Schule, Nachbarschaft oder Verwandtschaft, wie sich die Eltern von Freunden, Spielgefährten oder auch erwachsene Bekannte von ihren Partnern trennen: Wenn sich die Eltern streiten, übertragen sie diese Erfahrungen dann in die eigene Familie. In diesem Fall wäre es wichtig, dass Sie Ihre Kinder über die Gründe für Ihre Auseinandersetzungen Bescheid wissen. Erzählen Sie ihnen von Ihrem beruflichen Stress und erklären Sie ihnen, wie er Ihre Partnerschaft und Ihr Familienleben von außen belastet. Und vor allem: dass es dabei nicht um Ihre Ehe geht und dass Ihre Kinder nichts damit zu tun haben. Fragen Sie die drei ruhig direkt nach ihren Befürchtungen; dann verstehen Sie ihr Verhalten vielleicht besser und können umso gezielter darauf eingehen.

Andererseits möchte ich Sie ermutigen, die Befürchtungen Ihrer Kinder nicht vorschnell abzutun, sondern als eine Art „familiären Seismographen“ ernst zu nehmen. Kinder haben ein sehr feines Gespür dafür, wenn zwischen ihren Eltern etwas nicht stimmt! Erleben sie ihre Eltern nicht nur als Streithähne, sondern auch als glückliches Liebespaar? Dem es gelingt, sich nach einem Streit zu einigen und zu versöhnen? Und: Sind Sie sicher, dass Sie Berufliches und Persönliches jederzeit so eindeutig trennen können? Sehr viele Beispiele in der Ehe- und Erziehungsberatung zeigen leider: Wenn bestimmte Kommunikationsstrukturen erst einmal einreißen, finden die beteiligten Paare oder Familien nur noch schwer den Weg zurück zu einem konstruktiven und liebevollen Miteinander. Passen Sie deshalb auch als Paar gut aufeinander auf und versuchen Sie nicht nur Ihre Kinder zu beruhigen, sondern auch Ihre Probleme miteinander möglichst auszuräumen.

Weitere Artikel und Linktipps zu diesem Thema finden Sie unter Familie von A-Z (Ehe und Partnerschaft).

In den Kommunikationstrainings EPL (= Ein Partnerschaftliches Lernprogramm) und KEK (= Konstruktive Ehe und Kommunikation) lernen Paare „richtig“ miteinander zu reden, Meinungsverschiedenheiten konstruktiv auszutragen und (neue) Aufgaben fair aufzuteilen. Mehr dazu unter www.epl-kek.de

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