Dienstag, 08:00 Uhr

April 2018

Der beste Schlafplatz fürs Baby

Der beste Schlafplatz fürs Baby
st-fotograf / www.fotolia.de

Mia, vier Monate alt, schläft seit ihrer Geburt mit in unserem Elternbett. Wir möchten ihr damit gerade in den ersten Monaten so viel Nähe und Geborgenheit wie möglich schenken. Doch jetzt hat mich ein Gespräch mit anderen Eltern bei der Babymassage heftig verunsichert; von „Verwöhnen“ war da die Rede, sogar die Gefahr eines Plötzlichen Kindstods wurde an die Wand gemalt. Sind wir wirklich auf dem falschen Dampfer?

Die Schlafgewohnheiten von Babys gehören zu den Feldern, auf denen die heftigsten Glaubenskriege zwischen jungen Eltern, Großeltern und „Fachleuten“ aller Schattierungen ausgetragen werden. Angesichts der Emotionen und (verständlichen) Besorgnisse, die dabei ins Spiel kommen, fällt es oft schwer, das Pro und Kontra der verschiedenen Lösungen zu sortieren, aber ein Versuch lohnt sich:

  1. Die Schlafbedürfnisse von Babys unterscheiden sich von Kind zu Kind. Das eine braucht 16 Stunden Schlaf pro Tag, das andere nur elf. Das eine schläft schon nach sechs Wochen sechs Stunden durch, das andere nach sechs Monaten noch nicht. Das eine braucht zum Einschlafen eine möglichst reizarme Umgebung und lässt sich vom kleinsten Geräusch stören, das andere braucht die Gewissheit, nicht allein zu sein, und lässt sich gern von einer gedämpften Geräuschkulisse einlullen. Das eine schläft am besten eng eingekuschelt („gepuckt“), das andere braucht Streck- und Strampelfreiheit. Und so weiter – und das alles ist „normal“. Was für Ihr ganz besonderes Baby zutrifft, können Sie nur selbst herausfinden.
  2. Vergessen Sie, wenn es um den „richtigen“ Schlafplatz für Ihr Baby geht, aber auch nicht Ihre eigenen Bedürfnisse! Vielleicht arbeiten Sie oder Ihr Mann im Schichtdienst und brauchen zu unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten Ruhe und Schlaf? Fühlen Sie sich in ihrer Nachtruhe oder in ihrer Intimität als Paar gestört, wenn das Baby neben oder zwischen Ihnen schläft oder Sie sogar ab und zu durch Tritte in den Rücken aufweckt? Oder können Sie umgekehrt nicht ruhig schlafen, wenn Sie befürchten, die Hilferufe Ihres Kindes im Nebenzimmer zu überhören?
  3. Ja, das Risiko „Plötzlicher Kindstod“ kann Eltern Angst einjagen. Aber: Es ist sozial höchst unterschiedlich verteilt, und vor allem haben Wissenschaftler eine Reihe von Risikofaktoren herausgearbeitet, die Eltern unbedingt beachten müssen; dann können sie sich und ihr Baby auch beim gemeinsamen Schlafen im Familienbett sicher fühlen (mehr zum Thema „Plötzlicher Kindstod“ unter www.kindergesundheit-info.de). Als pragmatischer Kompromiss bietet sich, wenn der Platz im Schlafzimmer dafür reicht, das Babybett gleich neben dem der Eltern an oder gar ein Beistellbett, dass sie unmittelbar an ihr eigenes montieren können – so braucht die Mama zum nächtlichen Stillen nicht einmal aufzustehen.  

Fragen Sie also bei der Entscheidung über Mias Schlafplatz nicht nur danach, was die „Experten“ empfehlen, sondern auch danach, wie Sie selbst und Ihr Mann sich wohl fühlen. Von „Verwöhnen“ würde ich jedenfalls nur sprechen, wenn die Lösung auf Ihre Kosten ginge, ansonsten kann davon keine Rede sein. Nähe und Körperkontakt fördern Mias Bindung und schützen sie vor Stress und Ängsten; im ersten Lebensjahr können Babys gar nicht zu viel davon bekommen.

In diesem kurzen Video geht es um den Babyschlaf: „Babys schlafen richtig  - von Anfang an“

In unserer Rubrik Familie von A-Z finden Sie weitere interessante Artikel und Infos zu dem Thema Entwicklung des Kindes.

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