Mittwoch, 18:34 Uhr

Getrennte Eltern

Gerade da und schon weg

Gerade da und schon weg

Allein erziehen ist kein Zuckerschlecken. Aber auch „weggetrennte“ Väter und Mütter tun sich oft schwer – gerade wenn sie engagiert Eltern bleiben möchten. Zwei Väter erzählen von ihren Erfahrungen.

Martin hat drei Kinder (13, 8, 3), die an jedem zweiten Wochenende zu ihm kommen. Tom, der älteste, besucht ihn außerdem oft nach der Schule bis 20 Uhr.

Die Zeit mit meinen Kindern ist immer zu kurz. Kaum habe ich sie abgeholt, fahre ich sie schon wieder zurück zur Mama …

Als Frührentner kann ich den Kindern kein tolles Programm bieten, dazu fehlt mir das Geld. Aber ich glaube, sie sind zufrieden damit, was wir miteinander machen – wandern, spielen … Dabei ist es mir wichtig, ihnen aufmerksam zuzuhören und auf ihre Fragen und Gefühle einzugehen.

Was ich mir am meisten wünsche, ist eine flexible, viel stärker an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtete Besuchsregelung. Zum Beispiel hätte ich momentan „außer der Reihe“ viel mehr Zeit, mit ihnen Hausaufgaben zu machen und zu lernen – und wohl auch mehr Geduld als ihre Mutter, die durch ihren Beruf stärker belastet ist. Und alles in ein Besuchs-Wochenende zu packen, was die Kinder und ich zwei Wochen lang versäumt haben, funktioniert ohnehin nicht.

Nils lebt seit drei Jahren getrennt von seiner Frau. Seine Töchter (8, 6) verbringen jedes zweite Wochenende bei ihm und seiner neuen Partnerin, die ebenfalls eine Tochter hat.

Die drei Mädchen verstehen sich gut und verbringen gern Zeit miteinander – zum Glück, denn es ist mir wichtig, dass meine Töchter gern kommen und nicht das Gefühl haben, ihren Papa bespaßen zu müssen. Und ich möchte eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen behalten, so dass sie sich mit allen Fragen und Sorgen an mich wenden können. Über die Woche halten wir dazu regelmäßig Kontakt via WhatsApp. An den Wochenenden habe ich jedoch zunehmend das Gefühl, in einem Spagat zu stecken. Einerseits sind da die Vorlieben der Kinder (Handball, Chor, Freundinnen …), die ich ihnen natürlich zubillige und unterstütze, andererseits ist da der Wunsch, etwas gemeinsam zu tun … Ich vermute mal, dieser Zwiespalt wird sich in den kommenden Jahren noch weiter öffnen. Ich versuche, beides organisatorisch unter einen Hut zu bringen, aber das Gefühl bleibt, dass ich nur noch wenig vom Alltag meiner Töchter mitbekomme – von der Schule, ihren Freundinnen und Interessen … Die Zeit reicht nicht dafür.

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