Die Wohnung ist zu eng und hellhörig zum Toben, der Weg zum Spielplatz kreuzt verkehrsreiche Straßen – wäre es da nicht sinnvoll, das Kind in einem Sportverein anzumelden und ihm so regelmäßige Bewegung zu verschaffen?
Die Frage ist nur, welcher Verein der richtige ist. Der Stil manches Trainers passt nämlich schlecht zu den Bedürfnissen von Kindern: stures Einüben von Bewegungsabläufen, „bis das im Schlaf klappt“, Schlangestehen, „bis du dran bist“, ständige Vergleiche, „wer’s am besten kann“. Außerdem fordern Sportpädagog*en: Bevor Eltern und Trainer* den Nachwuchs auf Tennis, Fußball oder Eiskunstlaufen festlegen, sollten die Kleinen erst Erfahrung mit allen möglichen Bewegungsformen sammeln. Eine Spezialisierung auf bestimmte Sportarten empfehlen Fachleute erst für Acht- oder Neunjährige. Ideal wäre deshalb ein Verein, bei dem die Kinder in mehrere Sportarten hineinschnuppern können. Das käme auch ihrer Neugier und Begeisterungsfähigkeit entgegen: Heute Hockey, weil Mama selbst im Verein spielt. Morgen Judo, weil die beste Freundin das auch macht. Übermorgen vielleicht Fußball wegen der großen Idole im Fernsehen ...
Leider ermöglicht längst nicht jeder Verein Kindern so vielseitige Erfahrungen. Auf jeden Fall können Eltern sich aber anschauen, wie kindgerecht die Trainer* arbeiten:
Gute Sportvereine billigen Anfängern gerne „Schnupperstunden“ vor einer festen Anmeldung zu. Wenn die Kinder zu Hause mit Begeisterung davon erzählen und sich auch noch auf die fünfte, sechste Stunde freuen, haben sie den richtigen Verein gefunden.