Manche Mutter versteht sich mit ihrer Tochter ausgezeichnet, solange die beiden allein sind. Ist jedoch der Vater in der Nähe, ist die junge Dame wie ausgewechselt und hat ständig Reibereien mit der Mutter. Der Vater ist manchmal genervt. Mitunter erlebt er sich aber auch als „Hahn im Korb“, wenn die beiden um seine Sympathie konkurrieren.
Der Vater sei zu streng mit dem Sohn, meint eine andere Mutter. Sie neigt deshalb dazu, ihn zu beschützen. Der Vater hat den Eindruck, die beiden steckten unter einer Decke und drängten ihn in die Rolle des ewigen Störenfrieds. Soll er sich schmollend zurückziehen – oder sind Klärung und Auseinandersetzung nötig? Vater, Mutter und Kind – das lässt viele Möglichkeiten des Zusammenspiels zu. Zum Beispiel: „Wer ist die nettere, beliebtere?“ „Wir zwei kommen gut klar miteinander, ein Dritter stört nur.“ Gerade die verschiedenen Konstellationen und Rollen, in denen sich Kinder und Eltern erleben können, machen das Leben in der Familie zu einem wichtigen Übungs- und Lernfeld für erwünschte und nicht erwünschte Formen des Zusammenspiels.
Damit das Zusammenleben klappt und eine gute Vorbereitung auf das Leben außerhalb der Familie wird, haben sich einige Spielregeln bewährt:
Wenn die Rollen der Eltern und Kinder grundsätzlich klar sind und nicht vermischt werden, dann dürfen Mutter oder Vater auch einmal „kindisch“ sein. Und Kinder können kluge Einsichten und Einfälle „wie ein Alter“ haben und damit Anstöße für das Leben der ganzen Familie geben.