Dienstag, 03:57 Uhr

Februar 2018

Und wo bleibt die Familie?

Und wo bleibt die Familie?
JackF auf fotolia.de

Seit Laura, unsere Jüngste (5), mit Tanzen angefangen hat, sind alle unsere Kinder (Noah, 8 und Elena, 11) in Vereinen engagiert - und unser Familienleben zerfasert. An jedem Abend, außer donnerstags, hat irgendjemand einen Sport-, Chor- oder anderen Termin, und auch am Wochenende stehen öfter Verpflichtungen durch Aufführungen und andere Veranstaltungen an. So kommen wir als ganze Familie nur noch selten zusammen. Zwar tun die Hobbys uns allen gut, aber ich vermisse doch ein Stück Gemeinsamkeit; den anderen geht das, glaube ich, ähnlich. Was tun?

Familien brauchen Bindung und die Erfahrung von Zusammengehörigkeit, sonst geht ihr Charakter als „sicherer Hafen“, als Rückzugsort, Orientierungs- und Kraftquelle langsam, aber sicher verloren. Und darunter würden auch die Fähigkeiten von Eltern und Kindern leiden, ihre Aufgaben „draußen“ zu meistern. Gut deshalb, dass Sie Ihr Augenmerk auf die gemeinsamen Momente in der Familie richten!

Allerdings geht es dabei mehr um Qualität als um Quantität. Solange die sportlichen oder musikalischen Aktivitäten Ihnen und/oder Ihren Kindern gut tun, macht es keinen Sinn, sie einzuschränken. Versuchen Sie also vor allem die gemeinsamen Zeiten, die Ihnen noch bleibt, gut mit der ganzen Familie zu nutzen. In Ihrem Fall bietet sich dafür natürlich der Donnerstagabend an. Das heißt nicht, diesen Abend nun Woche für Woche für irgendwelche „besonderen“ Unternehmungen zu verplanen – im Gegenteil: Rücken Sie bewusst das „Erlebnis Familie“ in den Mittelpunkt. Als Ankerpunkt eignet sich dafür das Abendbrot, das Sie (vielleicht sogar in wechselnden „Teams“) besonders liebevoll vorbereiten; bei schönen Wetter könnten Sie es zur Abwechslung auch mal nach draußen verlegen und mit einer Radtour zu einem Picknick, einem Biergarten und/oder einem Freibad verbinden. Setzen Sie sich zum Auftakt einfach mal zusammen und sammeln Sie Ideen, was Ihnen gemeinsam Spaß machen könnte: Ein Spiele-, DVD- oder Kino-Abend? Die nächsten Ferien planen? Gemeinsam den Balkon neu gestalten oder ein Zimmer renovieren? Opas 70. Geburtstag vorbereiten? Oder Sie sitzen einfach nur gemütlich zusammen und erzählen von Ihren Erlebnissen der vergangenen Tage. Hauptsache, Sie als Eltern demonstrieren Präsenz und Ansprechbarkeit.

Als ständigen Tagesordnungspunkt Ihrer Donnerstagabende könnten Sie übrigens einen Ausblick auf das folgende Wochenende vorsehen: Wer muss wann wohin? Wer hat Lust mitzugehen? Wie viel Zeit bleibt dann noch für gemeinsame Ausflüge und andere Unternehmungen? Ins Wochenende selbst können Sie dann mit einem ausgiebigen Frühstück am Samstag und/oder Sonntag starten.

Bei all dem geht es vor allem darum, sich die gemeinsame Zeit als etwas Kostbares oder Besonderes bewusst zu machen und zu genießen. Streit oder Auseinandersetzungen sind deswegen nicht ausgeschlossen; das gehört zum Familienleben. Genauso, dass das eine oder andere Kind sich gelegentlich ausklinkt, sich ins Kinderzimmer zurückziehen oder lieber mit Freunden treffen als mit den Eltern und Geschwistern zusammen sein möchte – auch gut. Werten Sie das nicht als „Boykott“, sondern als Anstoß, über die weitere Entwicklung Ihres Familienlebens nachzudenken. Als Zwangsveranstaltung könnte es nicht funktionieren.

In unserer Rubrik Familie von A-Z finden Sie weitere interessante Artikel und Infos zu dem Thema Entwicklung des Kindes.

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