Samstag, 14:39 Uhr

Dezember 2020

Corona-Weihnachten – So wird’s (anders) schön

Corona-Weihnachten – So wird’s (anders) schön
Foto©Alexas_Fotos auf Pixabay

Unsere Töchter Lina (5) und Fabienne (8) freuen sich schon sehr auf das Weihnachtsfest. Traditionell treffen wir uns im großen Familienkreis bei den Großeltern. Dieses Familientreffen ist für unsere Kinder besonders wichtig. Nun werden wir in diesem Jahr wegen Corona an Weihnachten zuhause bleiben. Wie kann es für die Kinder - und uns - trotzdem ein schönes Fest werden? Ich habe große Sorge, dass sie nur rumbocken und enttäuscht sind und sich auch nicht auf „neue Rituale“ einlassen können.
Markus, 33

Der eigene Geburtstag und Weihnachten sind Höhepunkte im Jahr, auf die Kinder sich besonders freuen. Große Erwartungen sind mit diesen Tagen verknüpft. Schon lange vorher macht sich Vorfreude breit. Oft haben Kinder ganz konkrete Wünsche und Vorstellungen, wie ihr Kindergeburtstag bzw. Weihnachten ablaufen sollen und was sie wohl geschenkt bekommen. Trifft nicht ein, was sie erwarten, kann es sein, dass sie enttäuscht reagieren. Manche Kinder weinen, manche werden wütend, manche beleidigend: Es gibt viele Ausdrucksformen für Enttäuschung. Das kann anstrengend für die ganze Familie sein, vor allem aber für das Kind selbst.   

Umgang mit Enttäuschungen lernen

Auch für Erwachsene ist es oft nicht leicht, mit Enttäuschungen fertig zu werden. Kinder dagegen müssen erst einmal lernen, ihre Gefühle wahrzunehmen und damit angemessen umzugehen. Insbesondere bei Kindern im Vorschulalter sind bestimmte Bereiche im Gehirn noch nicht so weit entwickelt, dass sie ihre Emotionen „regulieren“ können. Dabei brauchen sie die Unterstützung ihrer Eltern. Diese besteht nicht darin, Kinder vor Enttäuschungen zu schützen. Hilfreich ist es:  

  • Das Kind ernst zu nehmen und Verständnis zu zeigen: Es verhält sich aus seiner „Not“ heraus so – und nicht, weil es Sie ärgern will.
  • Altersgemäße Worte für die Gefühle des Kindes finden und benennen.
  • Dem Kind beistehen und es trösten: Auch eine liebevolle Umarmung kann ein guter Trostspender sein.
  • Selbst ruhig bleiben und Grenzen klar machen.  

Erwachsene dienen als Vorbild – auch beim Umgang mit Gefühlen

Vielleicht ist die Enttäuschung Ihrer Kinder über das veränderte Weihnachtsfest aber gar nicht so groß wie Sie derzeit befürchten? Kinder orientieren sich am elterlichen Vorbild – auch mit ihren Gefühlen. Sie reagieren sehr sensibel auf vorhandene Stimmungen. Je gelassener und ruhiger Eltern neue Situationen angehen, desto leichter fällt das auch ihren Kindern.  

Weihnachten feiern: Was geht in Coronazeiten?

Begeben Sie sich in einer ruhigen Minute auf die Spur Ihrer eigenen Gedanken und Gefühle: Wie gehen Sie selbst mit Enttäuschungen um? Wie schaffen Sie es, sich zu motivieren und trotz Corona ein schönes Weihnachtsfest mit Ihren Kindern zu gestalten? Wir geben Ihnen dazu ein paar Anregungen:  

  • Nutzen Sie dieses Jahr, um für sich zu überprüfen, welche Weihnachtstraditionen Ihnen wirklich wichtig sind und welche Sie nur leben, „weil man das schon immer so gemacht hat“. Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um neue Traditionen einzuführen.
  • Halten Sie den Kontakt zu Menschen, die Ihnen wichtig sind, auf eine stressarme und freudvolle Art. Malen, basteln oder schreiben Sie mit Ihren Kindern Weihnachtskarten. Schicken Sie Päckchen oder laden Sie andere per Skype zu sich ein. Oder gönnen Sie sich und Ihrer Familie eine ganz ruhige, besinnliche Zeit und verabreden ein „coronafreies Weihnachtstreffen“, sobald das wieder möglich ist.
  • Besprechen Sie im Vorfeld, was alle Familienmitglieder sich zu Weihnachten wünschen. So werden Erwartungen deutlich. Stellen Sie gemeinsam einen Plan auf. Wenn Kinder an Entscheidungen beteiligt werden, aktiv sind, Neues ausprobieren dürfen und ihren Entdeckerdrang befriedigen können, beugt auch das möglichen Enttäuschungen vor.
  • Holen Sie die fehlenden Liebsten zu sich ins Wohnzimmer. Stellen Sie z.B. einen Stuhl mit dem Bild der Oma mit an den Esstisch und telefonieren Sie mit ihr zu einer verabredeten Zeit. Kindern kann das helfen.

Ideen und Anregungen für Advent und Weihnachten:

Viele, viele Menschen in den Kirchen haben sich Gedanken gemacht, Ideen entwickelt und vieles zum Teilen zur Verfügung gestellt.
Hier ein paar Inspirationen…

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